„Es webt dar­in ein lei­den­schaft­lich-männ­li­cher Geist“.

Neue Perspektiven auf Orchestermusik von Komponistinnen

Graz, 14.-16.11.2024

Deadline: 31.05.2024

Ort der Veranstaltung: Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Palais Meran, Kleiner Saal
Organisation: Christa Brüstle (Kunstuniversität Graz), Nicole K. Strohmann (Kunstuniversität Graz), Markus Neuwirth (Anton Bruckner Privatuniversität Linz)

Musikalische Werke von Komponistinnen werden in den letzten Jahren zunehmend in Konzertprogrammen, bei kommerziellen Aufnahmen, in Radiobeiträgen und in den Social Media berücksichtigt und thematisiert. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Vokal- und Kammermusik. Orchesterkompositionen wie etwa Sinfonien sind nach wie vor ein vernachlässigtes Genre von Komponistinnen. Dabei wird nicht selten argumentiert, dass es keine „guten“ Symphonien von Komponistinnen gäbe oder dass Komponistinnen überhaupt kaum Werke für Orchester geschrieben hätten; auch seien Partituren zu Orchesterwerken von Komponistinnen nur schwer zu finden und die Aufführung mit zu großen finanziellen Risiken verbunden. Diese Argumente sollen in dem geplanten Symposium kritisch auf den Prüfstand gestellt werden. Es sollen zum einen Orchesterwerke von Komponistinnen in den Blick genommen und Detailanalysen unterzogen, zum anderen ihre sozio-kulturellen Kontexte beleuchtet und ihre musikhistorische Bedeutung diskutiert werden.

Wir laden dazu ein, zu folgenden Themen Beiträge einzureichen:

  • Biographische Ansätze: individuelle Lebensumstände von Komponistinnen und Rahmenbedingungen, die die Produktion von Orchesterwerken beeinflusst haben und noch stets beeinflussen (u.a. Ausbildung und Professionalisierung, Dirigieren und Erfahrung mit Orchester, Netzwerke im Bereich von Konzertveranstaltungen, Agenturen, Verlage)
  • Musikanalytische Studien im Sinne etwa von stilistischen, gattungs- und kompositionshistorischen sowie hermeneutischen Untersuchungen und Einordnungen
  • Rezeption und Wirkung der Orchesterwerke von Komponistinnen, Diskurse und Narrative der Musik- und Nationalgeschichtsschreibung, Wertungen und (Vor)Urteile
  • Orchesterwerke von Komponistinnen und Kanonbildung (z.B. Unterrichtstraditionen, Konzertprogramme, kulturelle Differenzen, Kulturwandel)
  • Selbstpositionierungen von Komponistinnen im Hinblick auf ihre Orchesterwerke (z.B. Konformismus vs. Originalität)
  • Spuren von sinfonischen Werken in populärer und wissenschaftlicher Literatur
  • Strategien der Stärkung von Orchestermusik von Komponistinnen im Konzertleben

Bei den thematischen Vorschlägen kann auf internationale Komponistinnen und ihre Orchestermusik des 18. bis 21. Jahrhunderts Bezug genommen werden. Interdisziplinäre, feministische und gendertheoretische Ansätze sowie unterschiedliche musikwissenschaftliche, musikanalytische und digitale Zugänge sind ausdrücklich erwünscht.

Wir freuen uns über Zusendung von Vortragstitel, Abstract (max. 300 Worte) und Kurzbiographie (max. 150 Worte) auf Deutsch oder Englisch bis zum 31. Mai 2024 an folgende E-Mailadresse: orchestermusik2024@kug.ac.at. Die Auswahl der Beiträge erfolgt im Juni 2024. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Für den Vortrag (inkl. Hörbeispielen) sind max. 25 Min. Präsentationszeit und zehn Minuten für Fragen vorgesehen. Eine Publikation der Beiträge ist im Rahmen der Studien zur Wertungsforschung geplant.

Für Fragen stehen die Veranstaltenden gerne zur Verfügung.

PD Dr.in Christa Brüstle
Privatdozentin und Senior Scientist PostDoc

Kunstuniversität Graz
Institut 14: Musikästhetik
Zentrum für Genderforschung und Diversität
Maiffredygasse 12b
A-8010 Graz
E christa.bruestle@kug.ac.at

Univ.-Prof.in Dr.in Nicole K. Strohmann
Professur für Historische Musikwissenschaft und Genderforschung

Kunstuniversität Graz
Institut 1: Komposition, Musiktheorie, Musikgeschichte und Dirigieren
Leonhardstraße 15
A-8010 Graz
E nicole-k.strohmann@kug.ac.at

Univ.-Prof. Dr. Markus Neuwirth
Professur für Musikanalyse

Anton Bruckner Privatuniversität Linz
Institut für Theorie und Geschichte
Alice-Harnoncourt-Platz 1
A-4040 Linz
E markus.neuwirth@bruckneruni.at