Rei­hen­über­sicht

Pu­bli­zier­te Bän­de

Der Band widmet sich einer der Kerndisziplinen der Musikwissenschaft. Da es in menschlichen Kulturen offenbar zu allen Zeiten und überall auf der Welt Musik gab und gibt, ist eine historische Auseinandersetzung mit ihr sowohl für deren Verständnis als auch für das Verständnis der jeweiligen Kulturen fruchtbar, aus denen sie stammt. Historische Musikwissenschaft wird in dem Kompendium als eine empirische Wissenschaft begriffen, die auf der Grundlage überlieferter Evidenzen wahre Aussagen über Musik in der Vergangenheit anstrebt. Dabei werden erstens Schlaglichter auf den Gegenstand des Faches geworfen unter der Fragestellung, was das Fach überhaupt behandelt, und zwar auch in kritischer Auseinandersetzung mit Normen und Werten früherer musikhistoriographischer Ansätze. Zweitens wird die Geschichte des Faches beleuchtet mit Blick auf die Frage, welchen Abhängigkeiten von historischen Strömungen und ideologischen Tendenzen die Disziplin unterlag. Und schließlich werden ausgewählte aktuelle methodische Ansätze vorgestellt, die von der Rolle der ästhetischen Wertung über die Performanceanalyse bis hin zu den Digital Humanities und zur Verbindung systematischer und historischer Methoden reichen.

Der Band wendet sich an alle, die Einblick in aktuelle Ansätze historischer Musikforschung erhalten möchten, insbesondere an Studierende der Musikwissenschaft, aber auch an Interessierte mit geringeren Vorkenntnissen. Gleichzeitig bezieht der Band aber auch innerhalb derzeitiger wissenschaftlicher Diskurse Position, indem er leitmotivisch den Begriff von Wissenschaftlichkeit auslotet und sich dabei gegen eine Vermengung von wissenschaftlicher Geschichtsschreibung und „Criticism“ richtet.

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Unberührt von der reichen Diversifizierung, die das Fach Musikwissenschaft seit seiner Etablierung im frühen 19. Jahrhundert erfahren hat, stellt die philologische Grundlagenforschung bis heute einen unverzichtbaren Kernbereich des Faches dar. Im weitesten Sinne befasst sich Musikphilologie mit der wissenschaftlichen Erschließung historischer Notentexte und anderer musikbezogener Quellen (Traktate, Lehrwerke). Noten- bzw. Werkausgaben (Historisch-kritische Ausgaben, kommentierte Faksimiles, Skizzeneditionen) verstehen sich als Beiträge zur Grundlagenforschung; gleichwohl sind diese stets auch mit der musikalischen Praxis verbunden. Editionen, die vornehmlich an ausübende Musiker adressiert sind (praktische bzw. Urtext-Ausgaben) orientieren sich ihrerseits an den Vorgaben der wissenschaftlichen Musikeditorik.

Das Kompendium bietet einen Überblick über verschiedene Editionstypen bis hin zur digitalen Ausgabe, reflektiert den Umgang mit unterschiedlichen Quellen, vermittelt methodische Prinzipien ihrer Erschließung und beschreibt die dazu erforderlichen Arbeitsschritte bis hin zur Konstitution von Notentexten. Dieser umfassende Überblick richtet sich nicht nur an den interessierten Einsteiger, sondern referiert zugleich den aktuellen Stand einer wissenschaftlichen Praxis, die sich in stetem Fluss befindet und deshalb einer kontinuierlichen Selbstreflexion bedarf.

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Genderforschung ist ein noch junges Gebiet der Musikwissenschaft. Der Band versucht erstmals, ihre Grundlagen, Methoden und Perspektiven kompakt darzustellen. Musik und Gender versteht sich als Lese-, Lehr- und Lernbuch. Es soll Appetit machen und zum Weiterdenken einladen. Sein Ziel ist es, zu zeigen, wie sinnvoll und ergiebig es ist, musikbezogene Themen unter der Perspektive Gender zu untersuchen.

Genderforschung ist weder ein in sich geschlossenes Themengebiet noch eine spezielle Methode, sondern eine Perspektive, die für alle Felder der Kultur fruchtbar ist. Die Themen des Bandes repräsentieren die inhaltliche Vielfalt des Gebiets und reichen von der italienischen Hofmusik der Renaissance bis zum Tango Ríoplatense, von der Quellenforschung bis zu Männlichkeitskonstruktionen in der Oper, von der Biografik bis zur Theorie der musikalischen Analyse. Zugleich steht jedes Kapitel für einen methodischen Ansatz, der anhand von Beispielen verständlich dargestellt wird. Voraus geht eine ausführliche Einführung in die Geschichte und die Theorien der musikwissenschaftlichen Genderforschung.

Dem Band liegt eine Trias von Fragen zugrunde:

  • Welche Auswirkungen hat das Gender-Konzept auf das Selbstverständnis und die methodischen Ausgangspunkte des Faches?

  • Wie verändert der Blickwinkel auf Gender das Bild von Musikgeschichte als Geschichte der Musikkultur?

  • Wie ergiebig ist die Genderperspektive für die Analyse von Musik?

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Mit diesem Kompendienband wird ein „Finde- und Arbeitsbuch“ vorgelegt. Es ist so bunt und kaleidoskopartig, wie das, was alles unter dem Oberbegriff „Musiksoziologie“ tatsächlich verstanden und kommuniziert wird. Es beansprucht nicht, aus dieser Vielfalt „die“ Musiksoziologie zu extrahieren, oder zumindest den Diskurs darüber, was denn „Musiksoziologie“ sein könnte, in irgendeiner Form zum Abschluss zu bringen.

Gleichwohl versteht sich der Kompendienband als ein Beitrag, bestimmte Phänomene aufzugreifen, darzustellen und zu diskutieren, die für musiksoziologisches Denken und Vorgehen repräsentativ sind oder für ein solches gelten. Das „Finde- und Arbeitsbuch“ sieht sich in diesem Bemühen dabei keinem bestimmten Ansatz verpflichtet und beabsichtigt genausowenig, einem bestimmten Theorem zuzuarbeiten. Vielmehr tritt es für jene Offenheit ein, um die sich auch die Mitglieder der Fachgruppe „Soziologie und Sozialgeschichte der Musik“ scharen, und die allen gemeinsam notwendig erscheint, um eben dem Missverständnis entgegenzutreten, Musiksoziologie sei eine Angelegenheit der System-Definition oder der methodologischen Ab- und Ausgrenzung. „Musiksoziologie“ hier wird als eine der kulturellen Bedeutung der Phänomene gewidmete Denk- und Deutungsaufgabe verstanden, die den musiksoziologisch Interessierten einerseits selbst fordert und die andererseits die eigenen Erkenntnisse und Interessen dem Fachdiskurs „Musikwissenschaft“ bereichernd rückführt. Ihr Gegenstand sind eben nicht nur die dem musikalischen Handeln entstammenden Artefakte bzw. deren Bedingungen, sondern sie fragt vielmehr nach den kulturellen Bedeutungen und Möglichkeiten des musikalischen Handelns überhaupt sowie nach seinen Akteuren, den unterschiedlichen Menschen.

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Zum Verständnis der heutigen Ausprägung der Systematischen Musikwissenschaft ist es notwendig, sich mit der Geschichte des Faches zu befassen. Denn die Frage, wie Systematische Musikwissenschaft in ihren Aufgaben und Zielen zu beschreiben sei, wurde im Laufe der Zeit durchaus unterschiedlich gesehen, nachdem Guido Adler den Begriff 1885 geprägt hatte.

So ist der Band in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil führt in die Ziele und Methoden der Systematischen Musikwissenschaft aus heutiger Sicht ein und gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsfragen und Ausrichtungen. Der zweite Teil umfasst 20 Aufsätze verschiedener Autoren, in denen ausgewählte grundlegende Quellentexte zusammengefasst und kommentiert werden. Gegliedert ist dieser Teil in drei Unterabschnitte, die unterschiedliche Phasen der Entwicklung des Faches repräsentieren: Unter dem Titel Natur versus Kultur wird die Frühphase der Systematischen Musikwissenschaft im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert behandelt. Für den zweiten Unterabschnitt wurde der Titel Theorie versus Empirie gewählt. Auch wenn diese beiden Perspektiven heutzutage einander nicht mehr ausschließen, wurden in der Zeit um die Mitte des 20. Jahrhunderts konkrete Gegensätze in der Zugangsweise zu bestimmten Fragestellungen offenkundig. Der dritte Abschnitt bezieht sich auf die Jahre ab etwa 1970. Seitdem lässt sich die Entwicklung der Systematischen Musikwissenschaft – über alle Kontroversen im Detail hinweg – wohl am trefflichsten als Ausweitung zum multidisziplinären Fach charakterisieren.

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Historisch geprägte Wechselbeziehungen kennzeichnen das Verhältnis zwischen Musikpädagogik und Musikwissenschaft. Sie dienen der Analyse von Hörverhalten und -vermögen, der Verständigung über musikalische Bildungs- und Erziehungsansprüche, dem Erkennen kultureller Herausforderungen und Widersprüche. Wünschenswert ist die gegenseitige Akzeptanz ihrer Erkenntnisse und Leistungen; denn sie ermöglicht – so die Grundthese des vorliegenden Bandes – eine zielführende Wahrnehmung und Umsetzung historischen, systematischen und vermittlungsstrategischen Wissens und Könnens. Sie lässt divergente Sichtweisen und Handlungsstrategien, vielfältige Potenziale musikalischer Ereignisse produktiver analysieren, effizienter vermitteln und kreativer entfalten.

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Dieser Band beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Erforschung von „Musik als einem in Aufführungen erklingenden Phänomen" (Hans-Joachim Hinrichsen). Aufführungspraktische Fragestellungen, die bereits für die Anfänge des Fachs Musikwissenschaft von großer Bedeutung waren, sind heute um zahlreiche kulturwissenschaftliche Perspektiven erweitert, die mit den Begriffen „Interpretationsforschung", „Performance-Forschung" oder „Sound Studies" zu fassen versucht werden. Aufgrund dieser vielfältigen Perspektiven ist es das erklärte Ziel dieses Bandes, die aktuellen Umrisse eines Forschungsgebietes darzustellen, das nach der klanglichen Erscheinung von historischer Musik fragt und damit auf einer breiten Quellenbasis an die Anfänge wissenschaftlicher Musikforschung anknüpft.

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Die Geschichte und die vielfältigen gesellschaftlichen und medialen Kontexte populärer Musik rücken immer stärker ins Blickfeld der internationalen Forschung. Der Band Populäre Musik bietet einen lebendig gestalteten Überblick über zentrale Forschungsthemen wie Ästhetik, Medientechnologien sowie soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen von Produktion, Präsentation und Rezeption populärer Musik und richtet sich dabei an einen breiten Interessentenkreis, der sowohl Wissenschaftler und Studenten als auch Laien umfasst. Ein Serviceteil gibt Hinweise zu Methoden und Ressourcen der Popmusikforschung und bietet einen Einstieg zur weiteren Beschäftigung mit diesen spannenden Phänomenen.

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Mit einem Minimum an mathematischen Formeln und in leicht verständlicher Sprache bietet das Kompendium auf dem aktuellen Stand der Forschung eine grundlegende Einführung in die einzelnen Fachgebiete der Musikalischen Akustik (Instrumenten-, Raum- und Psychoakustik, Auditorische Szenenanalyse, Musikalische Wahrnehmung und Klangsynthese) sowie in die Geschichte, Perspektiven und Methoden dieses vielschichtigen Bereichs der Musikwissenschaft.

Am Beispiel einer Konzertsituation wird der Weg von der Schallerzeugung durch das Musikinstrument bzw. durch die Singstimme über die Schallausbreitung im Raum bis hin zum Ohr des Zuhörers und der dahinter stattfindenden kognitiven Schallverarbeitung erläutert. Hierbei werden sowohl die aktuellen Messmethoden und akustischen Analyseverfahren berücksichtigt, als auch die Funktionsweise und Geschichte der elektronischen Musikinstrumente und der modernen Audiotechnik.

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Bände in Vorbereitung

1 Was ist Musik? hrsg. von Friederike Wißmann, Wolfgang Auhagen und N.N.
4 Musik beschreiben, hrsg. von Anne Jostkleigrewe und Andreas Waczkat
6 Musikethnologie, hrsg. von Julio Mendivíl und Oliver Seibt
7 Instrumentenkunde, hrsg. von Christian Ahrens und Josef Focht
10 Musiktheorie
13 Musikphilosophie/Musikästhetik, hrsg. von Adolf Nowak
15 Musik und Medien, hrsg. von Rolf Großmann und Sarah Hardjowirogo