Im Schat­ten Wag­ners. Oper in Deut­sch­land um die Mit­te des 19. Jahr­hun­derts

Internationale Tagung

Mainz, 24.-25.05.2024

Deadline: 15.09.2023

Aus Anlass des 200. Geburtstags und 150. Todestags von Peter Cornelius (1824–1874) veranstaltet die Abteilung Musikwissenschaft der JGU in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte eine internationale Tagung, die neue Perspektiven auf die deutsche Opernproduktion um die Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnen soll. Spätestens mit der Weimarer Uraufführung von Wagners Lohengrin am 28. August 1850 konzentriert sich die Wahrnehmung des deutschsprachigen Opernschaffens in Forschung und Musiktheaterszene auf die Musikdramen Wagners, während Zeitgenossen wie namentlich Peter Cornelius im allgemeinen Diskurs eine Randexistenz führen. Zwar erlangte seine komische Oper Der Barbier von Bagdad (1858) für einige Jahrzehnte einen Platz im Repertoire und wurde seine zweite Oper Der Cid 1865 erfolgreich in München uraufgeführt, doch blieb sein fragmentarisch hinterlassener und von Waldemar von Baußnern vollendeter Gunlöd bis heute unaufgeführt und Produktionen der beiden anderen Opern bilden seltene Ausnahmen. Ähnliches gilt für Zeitgenossen im Schatten Wagners wie etwa Joseph Joachim Raff, Carl Amand Mangold, Heinrich Dorn, Eduard Lassen, Max Bruch oder Ferdinand Hiller, aber auch das Spätwerk von Friedrich von Flotow und Heinrich Marschner.

Die Tagung nimmt die konzertante Uraufführung des vervollständigten Gunlöd im Rahmen des Mainzer Peter-Cornelius-Festivals am 25. Mai 2024 zum Anlass, einen neuerlichen Blick auf das Opernschaffen im zeitlichen und räumlichen Umfeld der Entstehung von Richard Wagners früheren Hauptwerken sowie seinen zentralen publizistischen Schriften zu werfen. Dabei sind Beiträge zum musikdramatischen Schaffen von Peter Cornelius besonders willkommen, doch auch Referate zu den genannten oder weiteren deutschen Opernkomponisten und ihren Werken der 1850er und 1860er Jahre sind sehr willkommen. Beispielsweise folgende Fragestellungen können im Rahmen der Tagung verfolgt werden: Welche kompositorischen und formalen Strategien der Opernkomposition sind in deutschen Opern in der Folge von Tannhäuser und Lohengrin zu beobachten? Welche Kenntnis nahm Wagner im Exil und nach seiner Rückkehr von den aktuellen Entwicklungen? Welche Sujets werden bevorzugt aufgegriffen? 

Hotel- und Reisekosten werden zumindest anteilig übernommen. Vorschläge mit Abstracts von maximal 200 Worten Umfang werden bis spätestens zum 15. September 2023 erbeten an: kontakt@mugemir.de

In loser Verbindung zu der Tagung findet am 26. Mai 2026 in Darmstadt anlässlich der ersten modernen Wiederaufführung von Carl Amand Mangolds Oper Gudrun (Darmstadt 1851, konzertante Aufführung mit dem Konzertchor Darmstadt, Ltg. Wolfgang Seeliger) ein Workshop zum Thema „Nordische Sujets in deutschen Opern um Richard Wagner“ statt. Vorschläge für Beiträge zu diesem Workshop können ebenfalls eingereicht werden. Eine Teilnahme an beiden Veranstaltungen und Opernaufführungen wird empfohlen.

Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Abteilung Musikwissenschaft | Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte
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