»Kunst zwi­schen den Kon­fes­si­o­nen«

Zweite Tagung des interdisziplinären DFG-Netzwerks »Religion in Plural. Wahrnehmung religiöser Differenzierung im Spiegel der Künste, Theologien und Gesellschaft im langen 19. Jahrhundert«

Hildesheim

23.-25.06.2022

Stiftung Universität Hildesheim

Das DFG-Netzwerk »Religion im Plural« lädt alle Interessierten zu seiner zweiten Tagung ein, die vom 23. bis 25. Juni 2022 an der Universität Hildesheim veranstaltet wird. In interdisziplinärer Perspektive untersuchen die 16 Mitglieder, wie die zunehmende religiöse Differenzierung im langen 19. Jahrhundert in bildender Kunst, Musik, Architektur, Theologien, religiöser Praxis und gesellschaftlichen Institutionen gestaltet, artikuliert und gedeutet wurde. Religion wird sowohl als institutionell-kollektive wie auch als spirituell-individualisierte Religiosität verstanden, wobei sie nicht nur auf den Rahmen der katholischen und protestantischen Kirchen und des Judentums beschränkt bleibt, sondern auch hinsichtlich anderer religiöser, philosophischer und weltanschaulicher Formationen perspektiviert wird. Die Expertisen der Mitglieder liegen in der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft, evangelischer und katholischer Theologie sowie Jewish Studies.

Die zweite Netzwerktagung nimmt die These von der „Transformation“ der Religion in der Kunst in den Blick und versucht, sie theoretisch und anhand von konkreten Beispielen zu differenzieren. Welche Rolle spielte das konkrete Religiöse in der Kunst wie auch in der religiösen Erziehung? Welche sozialen Hintergründe haben die Entwicklungen und welche Ausschluss-Mechanismen erzeugten sie? Was bedeutete die vermeintliche undogmatische Transformation des Religiösen für die Auffassung des Judentums in der Mehrheitsgesellschaft?

Netzwerkleitung: Dr. Tobias C. Weißmann (tobias.weissmann@uni-mainz.de) und Prof. Dr. Maren Bienert (bienertm@uni-hildesheim.de)

Tagungsorganisation: Prof. Dr. Maren Bienert (bienertm@uni-hildesheim.de) und Prof. Dr. Andreas Kubik-Boltres (akubikboltre@uni-osnabrueck.de)

Weitere Informationen unter: https://religion-im-plural.de

 

Donnerstag, 23. Juni 2022

14.30 Uhr Begrüßung
Meike Baader, Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Universität Hildesheim

14.45 Uhr Einführung
Maren Bienert (Hildesheim), Andreas Kubik (Osnabrück), Tobias C. Weißmann (Mainz)

Moderation: Tobias C. Weißmann (Mainz)

15.00 – 15.45 Uhr
Maren Bienert (Hildesheim)
Rezensierte Religion, religiöse Rezension. Gegenseitige Wahrnehmungen von Kunst und Theologie

Kaffeepause

16.15 – 17.00 Uhr      
Anna Niemeck (Marburg)
Zum Kunstverständnis C.D. Friedrichs: „daß die Wege, so zur Kunst führen, unendlich verschieden sind"

17.00 – 18.15 Uhr
Martin Fritz (Berlin)
Was bedeutet „Ästhetisierung der Religion“? Historische Beobachtungen und kategoriale Überlegungen

Abendessen

19.15 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Jörg Bölling (Hildesheim)
Päpstliche Musik in protestantischen Ohren. Zur Frage der "Transformation" des Römischen Ritus zwischen Konzeption und Rezeption um 1800

Freitag, 24. Juni 2022

Moderation: Ian Cooper (Kent, GB)

9.15 – 10.00 Uhr                    
Kerstin von der Krone (Frankfurt a. M.)
Über das Wesen des Judentums: Jüdisches Denken und jüdische Erziehung im 19. Jahrhundert 

10.00 – 10.45 Uhr      
Andreas Kubik-Boltres (Osnabrück)
Erziehung im Konfessionellen oder gegen das Konfessionelle? Der Streit zwischen Adolph Diesterweg und Christian Palmer

Kaffeepause

11.15 – 12.00 Uhr
Alexandra Axtmann (Karlsruhe)
„…um armen Kirchen mit geringen Unkosten zu würdigen Darstellungen heiliger Gegenstände zu verhelfen“. Religiöse (Volks-)Kunst des 19. Jahrhunderts in Serie

Mittagspause

14.45 Uhr Domführung und Stadtexkursion 

Moderation: Andreas Kubik-Boltres (Osnabrück)                                

17.00 – 18.00 Uhr Gemeinsame Lektüre und Diskussion von:
Ulrich Barth: Ästhetisierung der Religion – Sakralisierung der Kunst. Wackenroders Konzept der Kunstandacht, in: Aufgeklärter Protestantismus. Tübingen 2004, 225–256

18.15 Uhr Öffentlicher Abendvortrag

Maike Schult (Marburg)
„Es ist schwer, die Götter zu wechseln“.
Pluralisierungsprozesse in Dostoevskijs Roman „Die Dämonen“

Samstag, 25. Juni 2022

10.00 – 12.00 Uhr
Workshop der Netzwerkmitglieder (intern)