Jahrbuch Musik und Gender: Band 11
Bd. 11: Das Geschlecht musikalischer Dinge, hrsg. von Rebecca Grotjahn, Sarah Schauberger, Johanna Imm, Nina Jaeschke
Haben Dinge ein Geschlecht? Natürlich nicht. Dinge ›haben‹ genauso wenig ein Geschlecht wie Menschen. Die Zuschreibung von Geschlecht an Menschen oder Dinge kann in vielfältiger Weise geschehen: durch Interpretation ihrer materiellen und immateriellen Eigenschaften, durch den Gebrauch innerhalb von Prozessen des doing und staging gender oder durch die Verbindung mit anderen vergeschlechtlichten Körpern und Dingen. Sich mit dem Geschlecht der Dinge zu befassen heißt somit, zu analysieren, wie Geschlecht überhaupt entsteht.
Band 11 des Jahrbuchs Musik und Gender beschäftigt sich mit Prozessen von Vergeschlechtlichung am Beispiel musikalischer Dinge. In den 15 Beiträgen geht es um Musikinstrumente, vom Nähtischklavierchen bis hin zur persischen Tar, und um technische Geräte, mit denen sich Musik erzeugen lässt. Überdies werden Objekte in den Blick genommen, die keinen Klang produzieren, aber dennoch auf Musik und Geschlecht verweisen, z. B. die Metal-Kutte oder die Luftgitarre, die trotz ihrer vermeintlichen Immaterialität durchaus ein ›Ding‹ ist.